Château les Clavelines Château les Clavelines St. Émilion Grand Cru 2019
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Geschichtliche Entwicklung des Weinbaus in der Region um die Stadt Bordeaux
Was wächst denn da?
Alles begann mit der Rebsorte Biturica, einem Vorläufer des Cabernet Franc, die auf den ersten Weinbergen der Stadt Burdigala, wie Bordeaux einst genannt wurde, angepflanzt wurde. Die Rebsorte Cabernet Franc und die daraus entstandene Rebsorte Cabernet Sauvignon wurden mit der Zeit in der Gegend heimisch und Bordeaux entwickelte sich allmählich zu einer Handelsstadt.
Immer die Römer...
Ihre geographische Lage bestimmt seit jeher die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. Der Weinbau geht zurück auf die Römer, die die Stadt seinerzeit als Außenposten am Ufer der Garonne gründeten. Eine hohe Nachfrage trieb den Weinbau auch in den umliegenden Gebieten voran. Da die Inlandsnachfrage durch die hohen Zölle und Transportkosten gering war, verschiffte man die Weine überwiegend nach Rom.
Bordeaux unter englischer Herrschaft
Im 12. Jahrhundert wurde der Wein aus Bordeaux, der durch Gärung von rotem und weißem Traubensaft gewonnen wurde, im anglikanischen Raum als Claret bekannt. Er wurde so bezeichnet, weil er damals gegenüber den mächtigen, dunklen spanischen und portugiesischen Weinen leichter und heller war. Die Bezeichnung hält sich im anglikanischen Raum bis heute. Dieser Begriff ist allerdings nicht zu verwechseln mit dem Clairet, einem Rosé aus dem Bordeauxgebiet, der nur kurz auf den Traubenschalen vergoren wird, damit sie nicht zu viel Farbstoffe abgeben können.
Das Privileg von Bordeaux
Durch das „Privileg von Bordeaux“, das der Stadt erlaubte, seine Weine vor denen aus dem Hinterland wie Cahors, Bergerac u.a. anzubieten, und die daraus resultierende Nachfrage nach Bordeauxweinen wurden die Rebflächen in Graves und im Médoc ausgebaut. Bis in das 17. Jahrhundert war das Médoc ein von Sümpfen durchzogenes Weideland. Ein Anbau von Trauben war damals nicht möglich. Erst mit der Trockenlegung der Sümpfe kamen die Reben auch in diese Region. Gleichzeitig erhielt der Handel in der Region Aufschwung, da der Rebensaft nun in Fässern leichter transportiert und auch länger gelagert werden konnte. Zudem fand immer öfter eine Reifung in Fässern statt, was die Qualität des Produktes verbesserte. Der gute Ruf von Bordeauxweinen etablierte sich.
Die Briten kommen auf den Geschmack…
Im 17. Jahrhundert gab es vor allem zwei Hauptabnehmer für die Bordeauxweine: Niederländer und Briten. Die Niederländer kauften eher billig ein und exportierten den Alkohol in ihre Kolonien. Anders die Briten: Ihnen war die Qualität der Weine sehr wichtig, denn sie tranken sie selbst. Eine steigende Nachfrage in England, vor allem bei den höheren Gesellschaftsschichten, führte dazu, dass die Preise in die Höhe schnellten. Die Briten suchten zunehmend nach einem Tröpfchen aus einer bestimmten Gemeinde oder einem Château aus der Region, die sich qualitativ besonders auszeichneten. So genossen die Weine der Châteaux Haut-Brion, Margaux und Lafite bereits damals einen sehr guten Ruf und dementsprechend hatten sie ihren Preis.
Klassifizierung der Châteaux – Grand Cru oder was?
Mitte des 18. Jahrhunderts versuchten auch andere Winzer aus der Region Bordeaux mit mehr Qualität einen ähnlichen Ruf zu erlangen und somit einen höheren Marktpreis für ihre Produkte zu generieren.
Anlässlich der Weltausstellung in Paris beauftragte Napoleon III die Handelskammer von Bordeaux, eine Liste der Spitzenweine aus der Region zu erstellen. Maßgeblich für die Erwähnung in dieser Liste waren die erzielten Marktpreise der letzten hundert Jahre. Diese am 18. April 1855 veröffentlichte Grand Cru Klassifizierung für rote Médoc- und weiße Sauternes-Weine besteht zu weiten Teilen heute immer noch.
Da in dieser Klassifikation lediglich Weine vom linken Ufer aufgeführt waren und nach wie vor sind, entschlossen sich die Teilregionen Graves und Saint-Émilion später, eigene Klassifikationen einzuführen. Nach wie vor sind die Klassifizierungen eine Orientierungshilfe bei der Einstufung der Qualität der Weine aus der Region Bordeaux, auch wenn diese nicht der einzige Parameter ist, der für die Aufnahme als klassifiziertes Château gilt.
Noch ein paar Details zum Schluss…
Krankheiten wie der Echte Mehltau und die Reblaus haben den Weinbau im 19. Jahrhundert in der Region beinahe zum Erliegen gebracht. Dazu beigetragen haben auch die beiden Weltkriege und die darauffolgende Wirtschaftskrise.
Heute zählt das Weinanbaugebiet Bordeaux zu den bemerkenswertesten der Welt. Nirgendwo sonst entstehen in einer so großen Zahl herausragende Rotweine und trockene sowie edelsüße Weißweine wie im Umkreis der südwestfranzösischen Hafenstadt Bordeaux. Mit über 110.800 Hektar Rebfläche ist das Weinbaugebiet Bordeaux das größte zusammenhängende Anbaugebiet der Welt und allein schon größer als alle deutschen Rebflächen zusammen. Aufgrund dieser Größe ist Bordeaux auch kein einheitliches Gebiet, sondern umfasst eine Vielzahl von Appellationen und in den verschiedenen Teilgebieten unterschiedliche Systeme der Cru-Klassifizierungen.
Willst du mehr über diese Anbauregion, seine Appellationen und Klassifikationen wissen, dann schau in unsere Blog-Serie und starte mit dem ersten Teil.