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Anita Pankratz - 11 / Nov / 2022

Alles über Glühwein - Tipps & Tricks fürs Selbermachen

Alles über Glühwein - Tipps & Tricks fürs Selbermachen

Glühwein ist der Inbegriff der Vorweihnachtszeit. Er duftet mit seinen typischen Gewürzen nach Weihnachten. Wer liebt es nicht, mit Freunden am Glühweinstand gesellig zusammenzustehen und der Kälte zu trotzen? Glühwein gibt es fertig zu kaufen oder man macht ihn einfach selbst. Hier erfährst du wie und was du dabei beachten musst.

Alles über Glühwein - Tipps & Tricks fürs Selbermachen

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken. Ein Heißgetränk bringt Wärme und Entspannung in der kalten und dunklen Jahreszeit. Nicht ohne Grund pilgern landauf, landab Menschen zu den Glühweinständen auf den Weihnachtsmärkten. Glühwein schafft Geselligkeit und Freude und gehört traditionell zur Vorweihnachtszeit. Es gibt ihn fertig zu kaufen. Jedoch kann man ihn ohne großen Aufwand auch selbst herstellen.

Was macht guten Glühwein aus? Welche Weine eignen sich dafür?  Wie wird er gemacht? Hier erfährst du alles, was du zu diesem Thema wissen solltet. Außerdem bekommst du Tipps, was du beim Selbermachen beachten solltest.

Was ist Glühwein?

Was Glühwein ist bzw. was er sein darf, ist in der EU Verordnung Nr. 251/2014 geregelt. Es handelt sich dabei um ein aromatisiertes weinhaltiges Getränk, das

  • ausschließlich aus Rotwein oder Weißwein gewonnen wird,
  • hauptsächlich mit Zimt und/oder Gewürznelken gewürzt wird (weitere Gewürze sind erlaubt)
  • mindestens einen Alkoholgehalt von 7 bis maximal 14,5 Vol.% hat und
  • kein zugesetztes Wasser enthalten darf.

Er kann gesüßt und aromatisiert werden. Allerdings darf dazu kein Trauben- oder Obstsaft genutzt werden. Ebenso unerlaubt ist der Zusatz von Farbstoffen oder Alkohol. 

Wird er aus Weißwein hergestellt, muss die Bezeichnung dahingehend ergänzt werden (z.B. „Weißer Glühwein“). 

Weine aus Thüringen und Nürnberg unterliegen geschützten geografischen Angaben. Andere Begriffe wie beispielsweise „Stuttgarter Glühwein“ sind nicht erlaubt.

Winzerglühweine

Für einen Winzerglühwein müssen die Trauben für den Wein ausschließlich von eigenen Weinbetrieb stammen und auch dort verarbeitet werden. Die Verwendung von zugekauften Erzeugnissen ist ausgeschlossen. Winzerglühwein darf nur aus dem Ausgangsstoff Wein und diversen Gewürzen und Aromen bestehen und nicht mit Wasser oder Säften gestreckt werden.

Gewürzter Wein – der Vorgänger des Glühweins

Bereits seit der Antike wurde gewürzter Wein getrunken. Allerdings blieb er den Reichen unter der Bevölkerung vorbehalten, denn Gewürze waren teuer. Im Mittelalter trank man den Würzwein kalt, aber er wurde vermutlich mit ähnlichen Gewürzen hergestellt wie der heutige Glühwein.

Das wohl älteste überlieferte, deutsche Glühweinrezept stammt aus dem Jahr 1834, bei dem Wein mit Zimt, Ingwer, Anis, Granatapfel, Muskat, Kardamom und Safran gekocht und mit Zucker oder Honig gesüßt wurde.

Fertiger Glühwein – Massenware von teilweise minderer Qualität

Fertig zubereitet, in Flaschen abgefüllt, konnte man ihn ab dem Jahr 1956 in Deutschland kaufen. Heutzutage wird industriell produzierter Glühwein häufig aus Massenweinen schlechterer Qualität hergestellt und dann sehr stark gesüßt, um die Qualität des verwendeten Weins zu kaschieren. Es gibt ihn in Flaschen oder Getränkekartons recht günstig zu kaufen. Wer eine bessere Qualität haben möchte, greift zu Winzerglühwein.

Glühwein oder Punsch?

Unsere Gewohnheiten, auch was essen und trinken anbelangt, unterliegen Trends und verändern sich im Laufe der Zeit. Heutzutage gibt es „Glühwein-Variationen“ für jeden Geschmack, die vom Gesetz her so nicht genannt werden dürfen.  

Es gibt Glühwein in rot oder weiß. Wird ihm Rum, Weinbrand oder Amaretto zugesetzt, handelt es sich nicht mehr um Glühwein, sondern um Punsch. Für Punsch gelten weniger strenge Anforderungen. Punsch steht allgemein für heiße Getränke mit Alkohol – die Mischung spielt dabei keine Rolle. Grundsätzlich darf hier das Wort „Wein“ nicht verwendet werden. Somit sind die bekannten Bezeichnungen wie „Glühwein mit Schuss“ nicht erlaubt. Er kann aber beispielsweise „Glühpunsch mit Rum“ oder „Kirschwasser Punsch“ genannt werden.

Auch als alkoholfreie Variante darf er nicht „Null Promille Glühwein" oder ähnliches genannt werden, sondern z.B. „alkoholfreier Glühpunsch". Diese Bezeichnung lockt sicherlich mehr Kunden an als „aromatisiertes Heißgetränk aus alkoholfreiem Rotwein“.

Gewürzten, heißen Fruchtweinen darf wie beim Glühwein aus Traubenwein kein Wasser zugesetzt werden. Sie dürfen allerdings in der Bezeichnung die Ergänzung der Fruchtart (wie z.B. „Heidelbeerglühwein“) tragen. Die Mindestgrenze für den Alkoholgehalt ist hier jedoch niedriger (5-5,5 %).

Traditionelle Gewürze für den Glühwein

Die traditionellen Glühweingewürze werden auch in Weihnachtsgebäck verarbeitet, so dass das Heißgetränk uns mit seinen Duftaromen stark an Weihnachten erinnert. Typische Glühweingewürze sind Zimt, Gewürznelken und Orangenschalen. Es können jedoch viele weitere Gewürze verwendet werden wie Zitronenschalen, Sternanis, grüner Kardamom, Pimentkörner, aber auch Muskat, Ingwer, Vanille oder Koriandersaat können dem Wein eine interessante Note verleihen. Gesüßt wird mit Zucker, Honig oder Agavendicksaft.

  • Zimtstange: Im Ganzen oder in gröbere Teile zerbrochen bringt der herzhafte, leicht pikante Zimt, neben der weihnachtlichen Stimmung, wärmende Noten in den Wein und verleiht ihm eine gewisse Tiefe und Fülle. Der Zimt sollte nicht zu lange mit dem Wein erhitzt und sparsam dosiert werden, da es sonst bitter schmeckt. Am besten nutzt man Ceylonzimt mit weniger Cumarin anstatt Chinazimt.
  • Gewürznelken: Der Alleskönner unter den Gewürzen bringt mit seinen ätherischen Ölen eine schöne Schärfe und Tiefe in den Wein. Die Gewürznelke schmeckt sehr intensiv, würzig, scharf, leicht erdig und süßlich. Sie bringt Wärme in den Wein und verdichtet die Aromen.
  • Orange bzw. Zitrone: Orange und Zitrone sorgen für die Frische im Wein. Sie können als Schalenabrieb oder in Scheiben genutzt werden. Die in den Früchten enthaltenen Öle werden durch die Erhitzung karamellisiert. So runden sie den Geschmack des Glühweins ab. Für die weiße Variante verwendet man eher Zitrone als Orange.
  • Echter Sternanis: Sternanis macht den Wein komplex. Geschmacklich leicht süß und scharf mit einer feinen Lakritznote. Da sein Geschmack nicht dominieren sollte, reichen ein bis zwei Anissterne pro Flasche Wein aus.
  • Grüner Kardamom: In den traditionellen Rezepten findet sich das aromatische, süßlich-scharfe Gewürz eher selten. Allerdings vermag er mit seinem Mix aus Mineralität, Frische, malziger Süße und seinen an dunkle Schokolade erinnernden Geschmack eine schöne Komplexität im Wein zu schaffen. Kardamom für den Glühwein sollte als ganze Kapseln verwendet werden. Dies jedoch äußerst sparsam, da er sehr intensiv schmeckt. Kardamom kann ersetzt werden durch eine Mischung aus Zimt und Muskat, Zimt und Ingwer oder Zimt und Nelken, jeweils zu gleichen Teilen.
  • Piment: Er ist eine Alternative zu Kardamom, allerdings mit doppelter Würzkraft. Im Unterschied zu Pfeffer besitzt Piment, der auch Nelkenpfeffer genannt wird, nicht nur eine angenehme, leicht brennende Schärfe, sondern verbindet die süß-herben Aromen unterschiedlichster Gewürze wie Muskat, Zimt, Pfeffer und Gewürznelken miteinander. Gerne wird Piment auch als Viergewürz oder Allgewürz bezeichnet. Piment ist keine Pfeffersorte.

Tipps für die Herstellung von Glühwein

Zur Herstellung von Glühwein wird roter oder weißer Wein mit verschiedenen Gewürzen erhitzt und nach Geschmack gesüßt. Der Wein darf keinesfalls über 70 °C erhitzt werden oder längere Zeit kochen, da der darin enthaltene Alkohol bei höherer Temperatur verdampft. Im Idealfall sollte der Topf mit einem Deckel geschlossen werden. Das Kochgeschirr sollte nicht (!) aus Kupfer, Aluminium oder Eisen bestehen, da beim Erhitzen Metallanteile an den Wein abgegeben werden können. Auch abgenutzte oder beschädigte Emaille-Behälter sind nicht geeignet. Am besten werden für die Zubereitung von Glühwein nur Edelstahltöpfe benutzt. Durch zu langes Kochen oder Überhitzung können die Gewürze ihren Geschmack unangenehm verändern (Kochton) und es können krebserregende Abbauprodukte entstehen.

Glühwein sollte stets den Verbrauchsmengen angepasst erhitzt werden. Reste vom Vortag sollten nicht wieder verwendet werden, da es zu geschmacklichen Einbußen kommen kann. Die verwendeten Gewürze sollten immer neu angesetzt werden. Bereits eine leichte Braunfärbung des Produktes deutet auf eine Veränderung (Oxidation) hin, die sich in Geruch und Geschmack unangenehm auswirken kann. Eine solche Veränderung kann unter Umständen durch längere Erhitzungsdauer hervorgerufen werden.

Glühwein selbst machen

Glühwein kann man ganz einfach selbst herstellen. Wie du gesehen hast, brauchst du dazu lediglich wenige Grundzutaten. Du kannst ihn ganz nach deinem Geschmack herstellen und noch dazu den Zuckergehalt selbst bestimmten. Neben einem guten Weißwein oder Rotwein mit wenig Tannin benötigst du Glühweingewürze oder fertige Gewürzmischungen und Süßungsmittel. Du findest bei uns Rezepte für die beiden klassischen Varianten in rot und weiß.  

Diese Zutaten mischst du in einem Edelstahltopf (mit Deckel) und erhitzt das Ganze bis 70 Grad Celsius. Beachte, dass der Wein nicht zu stark erhitzt und vor allem nicht gekocht werden darf. Dann lässt du die Gewürze mindestens 10 Minuten bis maximal eine Stunde ziehen und entnimmst sie. Die Gewürze solltest du aus geschmacklichen Gründen nicht wiederverwenden, wenn du weiteren Wein herstellst. Am besten nutzt du für die Glühweingewürze eine Gewürzkugel oder einen kleinen Beutel, damit du sie gut entfernen kannst.

Wenn du noch etwas mehr Frische und Spritzigkeit für deinen Glühwein wünschst, kann du ihm frisch ausgepressten Saft aus der Orange bzw. Zitrone hinzufügen.

Warmhalten kannst du das Ganze mit geschlossenem Deckel bei niedriger Stufe.

Welche Weinsorten für selbstgemachten Glühwein?

Die Basis eines jeden Glühweins ist der Wein. Grundsätzlich sollte es ein kräftiger, trockener oder halbtrockener Wein sein. Es sollte kein Billigwein sein, einen gar zu edlen braucht es aber auch nicht.

Für traditionellen roten Glühwein eignen sich Rotweine, die wenig Tannin haben, also gerbstoffarm sind. Dazu zählen Rebsorten wie Spätburgunder (Pinot Noir), Merlot, Dornfelder, Blauer Portugieser, Trollinger oder Lemberger. Aber auch ein Bardolino und Valpolicella eignen sich durchaus. Durch die Erwärmung kommen die fruchtigen Noten der Weine besonders stark zur Geltung und bilden eine perfekte Harmonie mit den Gewürzen. Diese Weine sollten nicht im Eichenfass oder Barrique ausgebaut sein.

Für die weiße Variante kannst du als Basis Weißweine wie Silvaner, Riesling, Grauburgunder (Pinot Grigio), Chardonnay, Kerner, Müller-Thurgau oder Frascati nehmen.

Hier unsere Weinempfehlungen
Spätburgunder Rotwein trocken von Machmer
Spätburgunder Rotwein Kabinett trocken von Hiss

Grauburgunder trocken von Hiss

 

Bild: Adobe #289280633

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