Grillen ist der Inbegriff von Sommer. Gemeinsam mit Familie und Freunden einen schönen Grillabend zu verbringen macht Spaß. Welchen Wein serviert man am besten zu Schwein, Rind und Co.? Das erfährst du in diesem Beitrag.
Der passende Grillwein zu deinem Grillabend
Grillen ist in. Und das nicht nur im Sommer. In Coronazeiten hat sich der Trend zum Grillen noch verstärkt. Was gibt es auch Schöneres, als mit Familie und Freunden auf der Terrasse oder dem Balkon zu sitzen, ein mariniertes Nackensteak, mit Olivenöl betupfte Pilze, Zucchini, Paprika oder leckeren Grillkäse auf den Grillrost zu legen und gemeinsam zu feiern, zu trinken und mit allen Sinnen zu genießen.
Längst zählt Bier nicht mehr zu den einzig möglichen Trinkbegleitern eines gemütlichen Grillabends. Feine Weine haben in die Tradition des Grillens Einzug gehalten. Als Gastgeber hast du erkannt (sonst würdest du diesen Beitrag nicht lesen), dass es zu den einzelnen Grillgerichten den passenden Wein braucht, damit sich die Aromen und Geschmacksnuancen des Grillguts am besten zeigen. Deine Gäste danken es dir.
In diesem Artikel stellen wir dir vor, welche Grillweine zu deinem Grillgut passen. Außerdem geben wir dir ein paar Grundregeln dazu an die Hand. Die Auswahl des Grillweines hängt nicht nur davon ab, ob es Gemüse, Rind- oder Schweinefleisch ist, was brutzelnd auf deinem Rost liegt, sondern auch davon, wie du das Essen im Detail zubereitest und vor allem welche Kräuter und Gewürze zu verwendest.
Durch den Grillvorgang entstehen aromatische Röststoffe. Die Bratwurst, das Fleisch, das Gemüse oder auch der Grillkäse wird auf dem Rost gebräunt und das Grillgut so auf natürliche Weise aromatisiert. Das hat auch Einfluss auf die Wahl des perfekten Grillweins.
Also ran an den Rost! Schenk dir und deinen Gästen pure Lebensfreude. Mit unseren Tipps findest du den passenden Wein zu deinem perfekten Grillabend.
Grillweine zu Bratwurst & Co. – frisch und fruchtig muss es sein
Ob Fränkische, Bauernwurst, Wurstschnecke, eine einfache Rote oder scharfe Chorizo, schmackhafte Würste gehören zum Grillen dazu. Sie sind beliebt bei Jung und Alt, treffen fast jeden Geschmack und sind schnell fertig gegrillt. Also für Ungeduldige unter deinen Gästen sehr gut geeignet.
Der passende Grillwein ist einer mit viel Frucht und wenig Tannin. Neben frischen und fruchtigen Weißweinen mit guter Säure wie Sauvignon Blanc oder Riesling, mittelkräftigen Weißweinen wie Silvaner oder Müller-Thurgau, kann auch ein kräftiger Roséwein gut getrunken werden. Ebenso sind leichte, fruchtige Rotweine wie Pinot Noir (Spätburgunder) mit weniger Alkohol und Gerbstoffen geeignet.
Leichte Weine verleihen dem Geflügel Flügel
Geflügel ist die Bezeichnung für alle Vogelarten, die von uns als Nutztiere gehalten werden wie Hühner, Enten, Puten, Gänse, Tauben und Wachteln. Am häufigsten kommt bei uns Hühnchen und Pute auf den Grill. Entsprechend dem Trend zu gesunder Ernährung landet diese Fleischart hierzulande vermehrt auf unseren Tellern. Es ist magerer als andere Fleischsorten und besitzt einen hohen Anteil an Proteinen. Der niedrige Fettgehalt führt allerdings dazu, dass das Fleisch beim Grillen gerne trocken wird. Deshalb sollte es langsam gegart werden.
Geflügel ist recht anpassungsfähig, was den Begleitwein anbelangt. Es kommt nur darauf an, wie das Geflügel gewürzt ist. Je kräftiger die Marinade, desto kräftiger sollte auch der Grillwein sein.
Zartes Geflügelfleisch erhält auf dem Grill einen intensiveren Geschmack. Zu fein gewürztem Geflügel passen leichte Weißweine wie Weißburgunder, Müller-Thurgau oder Rivaner sowie trockene Roséweine. Ist die Marinade kräftiger, dann braucht es auch einen Wein mit mehr Aromen wie beispielweise ein fruchtiger Silvaner oder Grauburgunder, einen kräftigen Riesling, einen gut gereiften Chardonnay oder einen Roséwein.
Zu Hähnchen- oder Putenspießen in Kombination mit exotischen Früchten wie Ananas oder Mango passt ein fruchtiger Sauvignon Blanc. Mit Curry gewürzt, harmoniert Geflügel perfekt mit einem leicht restsüßen Riesling.
Ente und Wildgeflügel können auch von einem fruchtigen Rotwein begleitet werden.
Schwein gehabt mit tanninarmen Rotweinen
Das Angebot an Schweinefleisch für den Grill ist vielfältig: Von Kotelett über Nackensteak bis hin zu Bauchspeck und Rippchen – das Schwein bringt viele Variationen auf unseren Grillteller. Dazu schmecken trockene und halbtrockene Rotweine. Sie sollten allerdings nicht zu gerbstoffreich sein. In Frage kommt ein Pinot Noir oder Merlot.
Rotweine, aber auch Weißweine, die im Barrique ausgebaut wurden, betonen die Röstaromen von gegrilltem Schweinefleisch. Ein im Eichenholz ausgebauter Rioja oder Chardonnay eignet sich deshalb ausgezeichnet als Begleitwein.
Kräftige Rotweine zu gegrilltem Rindfleisch
Rindfleisch bietet eine ähnliche Vielfalt, hat aber zudem einen ausgeprägten Eigengeschmack. Die intensiven Fleischaromen brauchen einen Wein, der mit dieser Fülle mithalten kann. Ob Rib-Eye-Steak, Rumpsteak, Roastbeef, klassischer (Cheese-)Burger, sie alle brauchen einen tanninreichen Rotwein, der im Sommer allerdings nicht allzu wuchtig daherkommen sollte. Tannine im Wein harmonieren bestens mit dem Fett im Fleisch. Ein Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Malbec, Syrah kommen generell als Begleitweine in Frage. Alternativ können auch mittelkräftige Rotweine mit einer schönen Frucht und Weinsäure wie Primitivo, Barbera oder Côtes-du-Rhône zu gegrilltem Rindfleisch getrunken werden. Oder Weine, die im Barrique ausgebaut wurden und die Röstaromen des Grillfleisches herausholen, wie ein gerbstoffreicher Lemberger oder Dornfelder.
Grillgut-Varianten aus Rindfleisch, die nicht so lange auf dem Grill gegart werden, wie Rinderfilet oder Entrecôte entwickeln weniger Röstaromen. Hier kannst du auch einen samtigen, weniger tanninhaltigen Rotwein wie Pinot Noir, Merlot oder Montepulciano trinken.
Zu nicht mariniertem Rindfleisch passt zudem ein kräftiger Weißwein. Ein Grauburgunder oder ein Riesling sind dazu eine perfekte Wahl.
Fruchtige Weine machen aus dem Lamm ein Lämmchen
Lammlachs, Lammkoteletts, Lammkarree, Lammfilet, -steak oder -hüfte, Spare Ribs oder Lammschulter – die Grillmöglichkeiten von Lammfleisch sind vielfältig.
Noch ausgeprägter als beim Rind ist der spezielle Eigengeschmack von Lammfleisch. Der wird von vielen Menschen als zu penetrant empfunden. Oft wird deshalb geschmacklich etwas milderes Fleisch von jüngeren Tieren verkauft. Der Geschmack wird beim Grillen meist durch mediterrane Kräuter und Knoblauch, mit denen das Lamm mariniert wird, noch verstärkt. Auch spielen Röstaromen, die durch das Grillen entstehen und den Geschmack des Lammfleischs noch intensivieren, wiederum eine Rolle.
Es braucht also schon einen kräftigen Rotwein, der mit den Aromen mithalten kann. Neben fruchtigen Weinen wie Merlot, Shiraz oder Primitivo passen auch ein Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc. Ein roter Côtes-du-Rhône oder Bordeaux-Wein können ebenso gut dazu getrunken werden.
Aus dem Meer auf den Grill - fruchtig und frisch muss die Begleitung sein
Meeresfrüchte brauchen einen trockenen, fruchtigen Weißwein mit feiner Säure. Ein passender Grillwein ist ein frischer Weißburgunder, Grauburgunder oder ein Sauvignon Blanc. Je herzhafter sie zubereitet werden, desto kräftiger sollte der Grillwein sein. Ein Chardonnay oder Riesling passen perfekt dazu.
Zu feinem gegrilltem Fisch passen Zitrusaromen vorzüglich. Aus diesem Grund ist ein Lugana eine perfekte Weinwahl. Je kräftiger der Fisch gewürzt ist, desto kräftiger kann der Weißwein dazu ausfallen. Hier empfiehlt sich ein Riesling oder Chardonnay. Wird Fisch direkt auf den Grill gelegt, entstehen Röstaromen, die auch vortrefflich mit den feinen Tanninen eines leichten, fruchtigen Pinot Noir harmonieren. Wird der Fisch in Folie gegart, passen leichte Weißweine wie Weißburgunder und Silvaner oder Roséweine.
Voll fett – Grillkäse und Wein
Zum quietschenden Halloumi, salzigem Feta oder cremigen Camembert passen Weißweine mit hoher Säure wie Riesling oder Sauvignon Blanc. Sie müssen sich schließlich gegen das Fett im Käse behaupten. Wenn du lieber etwas Fruchtiges dazu trinken möchtest, passt auch ein Weiß- oder Grauburgunder oder ein Gewürztraminer.
Nicht nur für Veggies – Grillgemüse liebt’s fruchtig
Gegrilltes Gemüse ist auf dem Grillteller heutzutage nicht mehr wegzudenken. Bei der Auswahl des passenden Weines kommt es allerdings darauf an, ob das Gemüse tatsächlich die Hauptspeise auf deinem Teller ist. Denn die Hauptspeise bestimmt den Grillwein.
Sind Zucchini, Aubergine, Paprika und Pilze die alleinigen Stars auf deinem Teller, hängt es davon ab, wie stark sie gewürzt sind. Bei mild gewürztem Gemüse passen trockene, mineralische oder fruchtige Weißweine wie Grauburgunder oder Sauvignon Blanc. Auch ein leichter Roséwein passt perfekt dazu. Ist das Gemüse stärker gewürzt, braucht es auch einen stärkeren Wein als Begleitung wie Rivaner oder Weißburgunder. Ein Riesling wäre auch eine perfekte Wahl. In feinherber Ausführung passt er zu scharfen Nuancen im Essen. Zu stärkeren Aromen (wie auch zu Rosmarinkartoffeln) passt auch ein kräftiger Roséwein wie Cerasuolo.
Zu gegrillten Tomaten servierst du am besten Weine mit moderater Säure wie Rivaner, Grauburgunder oder Chardonnay oder ein Cerasuolo als Rosé. Zu gegrilltem Spargel passen Weißburgunder Kabinett, Sauvignon Blanc oder ein Chardonnay.
Willst du bei dem ganzen Allerlei auf Nummer sicher gehen, wählst du am besten einen trockenen Schaumwein in weiß oder rosé oder gleich einen Champagner, egal welcher Farbe. Damit machst du alles richtig!
Ohne Grillsoße – geht gar nicht
Wie du weißt, hängt die Weinauswahl nicht nur von der Grundzutat ab, sondern auch von den Soßen, die auf den Grilltellern landen. Rauchig-süße Noten vertragen sich perfekt mit kräftigen und fruchtigen Rotweinen wie Tempranillo, Côtes-du-Rhône und Syrah.
Je schärfer die Soße, desto fruchtiger und süßer sollte der Wein sein. Allerdings mit weniger Gerbstoffen und Alkohol. Ein trockener Wein mit hohem Alkoholgehalt würde die Schärfe im Essen verstärken. Zudem würde der Alkohol zu sehr in den Vordergrund treten, was recht unangenehm ist. Je schärfer die Sauce, desto süßer sollte der Wein sein. Zu scharfen und süßlich-scharfen Soßen kommen daher ein Merlot, ein Nero d’Avola, ein restsüßer Riesling oder ein im Barrique ausgebauter Chardonnay infrage.
Weitere Tipps für einen gelungenen Grillabend
- Du solltest Wein bei Hitze etwas kühler als üblich servieren, da er sich im Glas schnell aufheizt.
- Denk daran, die Flaschen nicht auf dem Tisch stehen zu lassen. Der Wein wird dann zu schnell warm.
- Verwendest du viel Knoblauch zum Grillen, dann nimm Rotweine, denn die vertragen sich hervorragend mit Knoblauch.
- Achte stets auf den Alkoholgehalt der Weine, vor allem, wenn es heiß ist. Deine Gäste sollen das Essen noch genießen können.
- Vergiss nicht, dass du mit trockenen Schaumweinen in weiß oder rosé gar nichts falsch machen kannst.
Rezeptvorschlag
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